Das Interview mit Prof. Geser, zum Hauptartikel in der Rubrik Digital der heutigen SonntagsZeitung, welcher einige der wohlbekannten Punkte repteiert und bereits ausgiebig kommentiert wurde, ist viel fundierter und interessanter.
Der Soziologieprofesseor der Universität Zürich macht eine realistische Einschätzung zur aktuellen und zukünftigen Bedeutung von Weblogs. Insbesondere sieht er einen zunehmenden Zwang für die Massenmedien, interaktiver zu werden und gegebenenfalls auf Themen, welche in der Blogosphäre aufkommen zu reagieren, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhalten. Eine ähnliche Einschätzung macht er für den Umgangs mit Blogs durch grosse Unternehmen, die Kritik an ihrem Verhalten oder ihrem Produkten aus der Blogosphäre ernst nehmen müssen und darauf auch reagieren sollten.
Diese Einschätzungen decken sich so ziemlich mit meiner Auffassung, was Blogs leisten können und sollen. Nebst spezifischen Fachblogs, sollten Blogs auf Vorkommnisse, Missstände und Sonstiges aufmerksam machen, das von den Massenmedien oder den Konzernen, wegen Interessenverflechtungen und/oder allfällig negativer PR verschwiegen werden. Somit können diese Organisationen dazu gezwungen werden auf gewisse Themen zu reagieren.
Ein grösserer Anspruch von seiten der Blogger ist nicht realistisch, zumindest für den überwiegenden Teil der Autoren, die ihren Blog nicht professional betreiben.