Beim letzten, unserer rar gewordenen, Kinobesuch haben wir uns Ray angeschaut und eigentlich hätte ich schon vor zwei Wochen hier eine lobende Kritik schreiben worden.
Nun nachdem letzte Nacht Jamie Foxx für die Darstellung von Ray Charles den Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen hat, will ich das noch nachholen.
Das Urteil gleich vorneweg: Absolut sehenswert! Natürlich sollte man eine gewisse Affinität zu Ray Charles‘ Musik haben, sonst ist der Film vielleicht nicht so spannend – allerdings kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass man diese vielfältige Musik nicht mögen kann…
Der Film erzählt die Lebensgeschichte von Ray Charles Robinson bis Mitte der Sechzigerjahre. Er zeichnet den Weg nach eines jungen Afroamerikaners aus dem Süden der USA, der mit sieben erblindet und mit einem unglaublichen Lebenswillen, Cleverness und einem wahren musikalischen Genie zu einem der bekanntesten und facettenreichsten Musiker aufsteigt. Dass dabei Ray’s Drogensucht und Frauengeschichten nicht ausgeblendet werden trägt zur Spannung des Films, aber viel mehr dazu bei, sich ein umfassendes Bild dieser Person machen zu können.
Es ist beeindruckend ‚mitzuerleben‘ wie Charles immer neue Elemente miteinander vermischte und mit Akribie und einer enormen Energie seine Ideen umsetzte. Die Musikperformances im Film reissen einem glatt vom Sitz und wenn’s im Kino mehr Platz hätte (und nicht mit Protest aus den hinteren Reihen gerechnet werden müsste) könnte man sich nicht auf dem Sitz halten.
Die Interpretation von Ray Charles durch Jamie Foxx ist natürlich ein wichtiges Element, um die Geschichte so glaubwürdig zu erzählen: die Leistung ist einfach phänomenal. Mit Fortdauer des Films wird Foxx tatsächlich zu Ray Charles und ich freue mich wirklich, dass dieser Schauspieler für diese grandiose Leistung nun mit dem Oscar ausgezeichet wurde!
Wer den Film also noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt noch nachholen.
Und selbstverständlich sei auch auf Ray Charles‘ umfassendes Repertoire (mangels heimischem IMTS auf den deutschen) verwiesen…
Ich habe mir gleich mal noch den Soundtrack und die letzte CD vom Meister selber ‚Genius loves Company‚ reingezogen.