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Blog von Anita, David, Mira, Noe und Ava auf andare.ch

Wer kann der Zürcher Linken Vernunft beibringen?

Nun ist es also offiziell: für den zweiten Wahlgang um den zweiten Ständeratssitz des Kantons Zürich treten neben Ueli Maurer (SVP) auch die beiden Damen Chantal Galladé (SP) und Verena Diener (GLP) an. Heute morgen hat die GLP Diener nochmals ins Rennen geschickt .

Insbesondere die SP setzt damit ihre Looser-Strategie aus dem Wahlkampf nahtlos fort. Nachdem man sich im Wahlkampf in erster Linie gegen Blocher ausgesprochen hat und immer wieder Über das grosse Budget der SVP lamentiert hat, statt sich auf die vorhandenen Themen und sinnvolle Lösung dazu konzentriert hat, verhilft sie nun mit Gesprächsverweigerung und dem Versuch mit einem politischen Federgewicht einen Polit-Elefanten zu schlagen, ebendiesem zum Erfolg.

Egal wo man die Kommentare liest, bei der NZZ oder auch auf der SP Website (danke Reto für den Link) oder ob man mit anderen Leuten spricht, überall – ausser natürlich bei den SVPler – ist der Ärger gross, dass sich die beiden Frauen und deren Parteien nicht über eine Einerkandidatur haben einigen können. Wieso eigentlich haben die beiden Kandidatinnen eigentlich nicht die Grösse selber zu einem Entscheid zu kommen? Oder sind sie tatsächlich so egoistisch, dass ihnen ein Ständerat Maurer lieber ist, als die jeweilige Gegenspielerin?
Der Idealfall wäre doch gewesen, wenn sich Galladé vornehm zurückgehalten hätte, gemeinsam mit Diener diesen Entscheid der Öffentlichkeit bekannt gegeben hätte, zusammen mit der ebenfalls gemeinsam getroffenen Abmachung Diener in vier Jahren im Ständerat abzulösen.

Ich für meinen Teil stehe nun vor dem Dilemma, wie ich mich am 25. November verhalten soll. Nicht wählen gehen? Kann’s ja wohl nicht sein, dem Maurer kampflos das Feld zu überlassen. Galladé oder Diener wählen, im Wissen darum dass die Stimme eigentlich verloren ist. Wohl am Ende doch eher Diener wählen: wenn die Medien weiterhin das Credo proklamieren, dass Diener in einem grösseren politischen Umfeld ‚wählbar‘ ist, dann muss diese Person gestärkt werden. Bleibt zu hoffen, dass ein grosser Teil der SP Wähler diese Überlegung auch machen und folglich nicht Galladé wählen.

Es bleibt also nur die Hoffnung auf Vernunft und Einsicht der Mitte-Links Wähler, um das SVP Gespann Maurer/Schlüer zu verhindern, ansonsten könnte man den Wahlgang auch gleich absagen, Maurer zu ernennen und dabei noch etwas Geld zu sparen.

PS: Bezeichnend für das unprofessionelle Verhalten von SP und GLP ist auch, dass die entsprechenden Websites nicht auf dem aktuellen Stand sind. Der letzte News Eintrag auf der SP Zürich Website datiert vom 16. Oktober…

Aktualisierung

Nun ist doch noch die Vernunft eingekehrt: Chantal Galladé hat vor einer Stunde ihren Verzicht auf den zweiten Wahlgang bekanntgegeben.
Somit ist klar wie ich wähle am 25.11. (und vielleicht auch 2010, sofern Galladé wieder antritt)