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Blog von Anita, David, Mira, Noe und Ava auf andare.ch

Gigathlon Rückblick (aufdatiert)

Am Samstag hat sich unser Team um drei Uhr in Zürich getroffen, um gemütlich nach Luzern zu dislozieren. Dort angekommen haben wir in Ruhe den Check-in absolviert und unsere beiden Zelte aufgestellt. Wir wussten beinahe nicht, wie wir die Zeit tot schlagen sollten und waren uns einig, dass ein Sunday Team of Five eigentlich halt doch ein halbbatzige Sache ist und bedauerten nochmals unser Lospech.

Verdriessen liessen wir uns aber trotzdem nicht, schauten uns im Ziel die Ankommenden an, die den harten Samstag hinter sich gebracht haben. Bis um zehn Uhr habe ich auch praktisch alle meine Freunde angetroffen, von welchen ich wusste, dass sie auch da sein werden. Wie einige wahrscheinlich am Radio mitbekommen haben, ist’s vor allem Karen vom DRS 3 HörerInnen-Team ziemlich schlecht ergangen: sie musste nach zwei Plattfüssen und tiefen Temperaturen am Grimsel ihre Velostrecke mit einer Magen-Darmgrippe aufgeben – von hier aus nochmals gute Bessserung! Etwas bedenklich in dem Zusammenhang war, dass offenbar keiner der Gümmeler angehalten hat, um Karen bei der Behebung ihres Defektes zu helfen. Das scheint offenbar ein Unterschied zu den Bikern zu sein: bei meinem Defekt auf der Bikestrecke am letztjährigen Gigathlon, ist nicht ein Einziger vorbeigefahren, der sich nicht zumindest erkundigt hat, ob er helfen könne.

Aber zurück zum letzten Wochenende. Dank unser ‚Untätigkeit‘ am Samstag waren wir alle um halb elf im Schlafsack und wenn’s nicht noch einige etwas zu laute Unterhaltungen in unserer Umgebung der Zeltstadt gegeben hätte, wären wir noch etwas früher eingeschlafen.

Um Viertel nach 5 war dann Tagwache. Während sich Petra und Daniela auf ihre Strecken vorbereiteten und Christoph und Stephan den logistischen Teil in Angriff nahmen, war ich für die Versorgung mit Esswaren zuständig und machte mich auf den Weg das Frühstück und die Lunchbags zu fassen. Nach einem kurzen Frühstück hiess es dann Daniela in den Neopren zu helfen und sie zum Shuttle-Bus zu begleiten. Gleiches erledigte wenig später Christoph mit Petra (ohne Neopren 😉 ). Es blieb uns Herren alles im Auto zu verladen und zu warten bis Daniela ihre Schwimmstrecke absolviert hatte.

Nachdem Daniela um sieben Uhr gestartet war und in der Wechselzone Petra nicht auf Anhieb gefunden hatte, war dann Petra kurz vor acht auf den Inline Skates unterwegs und der Rest des Teams wenig später im Auto ebenfalls auf dem Weg nach Sursee. Trotz kleinem Stau bei der Autobahnausfahrt konnten wir das Auto rechtzeitig abstellen und Stephan traf die letzen Vorbereitungen für seine Velostrecke. Sein Aufstieg auf’s Rennrad missriet dann allerdings ziemlich: in der Annahme er stehe korrekt auf der Pedale versucht er einzurasten, glitt ab und riss sich am grossen Kranz die Innenseite des rechten Beins ziemlich wüst auf. Glücklicherweise hatte Petra eine halbe Spitalapotheke dabei und Daniela und ich brachten es fertig einen Druckverband zu berwerkstelligen, der die 70 Velokilometer unbeschadet überstehen sollte. Der anschliessende Wechsel von Petra zu Stephan klappte dann problemlos.

Weiter ging’s mit dem Auto richtung Welschenrohr zur nächsten Wechselzone und dann der gröbste Fehler, den ich auf meine Kappe nehmen musste. Statt weiterzufahren machten wir einen  (zu langen) Halt auf der Autobahnraststätte Gunzgen und landeten nach der Weiterfahrt prompt im totalen Stau: schon vor der Autobahnausfahrt Oensingen ging’s nur noch im Schritttempo vorwärts, was sich bis Welschenrohr(!) nicht mehr änderte. Etwas zwei Kilometer vor der Wechselzone wechselte ich dann vom Auto auf’s Bike, da Stephan schon bald eine halbe Stunde auf mich wartete. Mindestens wurde für alle die stecken geblieben waren die Zeit neutralisiert. Gespannt bin ich noch, ob man erfahren wird, was zum Chaos auf der Strasse geführt hat, mangelhafte Planung oder schlecht instruierte Helfer, die die Autos nicht von der Strasse bekamen.

Zumindest war ich bereits eingefahren, als ich in der Wechselzone eintraf, wo ich zuerst gleich noch auf Rolf, den Ersatzmann des DRS 3 Teams traf, der sich ein gute Zeit erfahren hatte. Auch Stephan, der auf mich warten musste, war rund eine halbe Stunde schneller gewesen, als er angenommen hatte. So schwang ich mich also auf’s Bike, hatte ein paar Kurven im Dörfchen zu absolvieren und ausgangs Dorf dann gleich eine unglaublich steile Rampe zu bewältigen. Glücklicherweise flachte dann die Steigung etwas ab. Die Strecke bis Laufen war sehr abwechslungsreich. Die Aufstiege auf meist gut befestigten Strassen und Wegen, was das fahren vereinfachte, die Abfahrten dafür steil, zum Teil ziemlich nass und somit ziemlich anspruchsvoll – es liess sich also nicht so auf’s Tempo drücken.

Nach gut zweieinhalb Stunden hatte ich dann meinen Teil auch absolviert und hatte nur während etwa fünf Minuten etwas Regen zu erdulden. Christoph, der für den Weg von Moutier nach den Zug genommen hatte, da sich der Stau nahtlos fortgesetzt hatte, war bereit und macht sich auf die letzte Strecke nach Basel. Kurz darauf nahm mich dann Daniela in Empfang. Während wir in einer weiteren Schlange standen (auch ein Teil des Gigathlon) um mein Bike vom gröbsten Dreck zu befreien, besuchte Stephan mit Petra das lokale Spital, um seine Wunde zu nähen. Petra musste zähneknirschend darauf verzichten die Stiche selber zu setzen, aber zumindest attestierte sie der Assistenzärztin einen guten Job gemacht zu haben.

Dann hiess es auch für den autofahrenden Teil des Teams: Basel wir kommen. Viel Zeit blieb uns auf dem Messeplatz nicht, den Christoph unterbot seine Prognose um nicht weniger als eine Dreiviertelstunde! Zusammen konnten wir den Zieleinlauf geniessen und waren sehr zufrieden mit unserem Resultat. Nach dem Abzug der Neutralisation sollten wir gut unter 10 Stunden bleiben. Man darf gespannt sein, wie sich die Ränge in der bereinigten Rangliste noch verändern werden; vorderhand sind wir 75. von 200 Teams. Jedenfalls gebührt Christoph ein grosses Lob, der auf der Laufstrecke die drittbeste Zeit lief!

Den Tag liessen wir dann in Ruhe zuerst in Basel beim Abendessen und dann auf der Rückfahrt nach Zürich ausklingen. Alles in allem wieder ein tolles Erlebnis, obwohl sich – zumindest bei mir – das Gigathlon Feeling nicht so vollständig einstellen mochte, dazu war wohl ein Tag einfach zu kurz…

‚Live‘ Bilder vom Gigathlon in der Kategorie Moblog
Bilder vom Gigathlon 2005/Team Winkelried

Update

Ich gratuliere uns zum – für uns – sensationellen 32. Schlussrang in einer Zeit von 9 Std 35 min.
Wie schon oben erwähnt, hat natürlich vor allem Christoph und auch Petra dieses Ergebnis ermöglicht.