Heute ist bekannt geworden, dass der Ämtler Toni Bortoluzzi nicht mehr zum zweiten Wahlgang für die Ersatzwahl in den Zürcher Regierungsrat antritt. Originell ist die Begründung: der Entscheid zum Rückzug hat Bortoluzzi mit der mangelnden Unterstützung der FDP begründet. Da bliebe zu klären, wie diese Unterstützung den aussehen sollte, was bleibt denn den FDP Delegierten anderes übrig als einen Wahlvorschlag zu machen?Die Basis ist schliesslich nicht verpflichtet dieser Parole zu folgen oder kennt da die SVP etwa Rezepte wie die eigenen Wähler auf die Wahlempfehlung verpflichtet werden können?
Klar scheint – und da kann man der SVP insofern recht geben – dass die FDP-Basis die vorgegebene Richtung der Parteileitung nach rechts nicht so ganz mitträgt. Man muss befürchten, dass nun die FDP in die Krise schlittert, nachdem sich die CVP (nicht nur in Zürich) zu fangen scheint.
Der zweite interessante Aspekt wird sein, zu beobachten wen die SVP auf den Schild heben wird, und wie sie es bewerkstelligen will, diese in ein paar wenigen Wochen so zu positionieren, dass auch nur eine entfernte Chance besteht, dass sie gewählt wird. Gibt es vielleicht sogar noch eine weitere Lovely Rita?
Erstaunlich bleibt, dass die SVP die Gründe für das Scheitern ihres Kandidaten nicht auch bei sich selbst ortet: wer einen eigenen Regierungsrat so abschiesst, sollte sich im Klaren sein, dass einem ein in dieser Weise vakant gewordener Sitz nicht einfach wieder zugeteilt wird.